25 Feuerwehrkameraden der Einsatzabteilung aus Niedergirmes stellten sich einem Übungsszenario „Untertage“ in der Grube Malapertus. Eine bisher eher unübliche Einsatzlage, die aber bei den laufenden Ausbauarbeiten oder nach der Eröffnung des Besucherbergwerks durchaus realistisch sein kann.

Im mittleren Stollen des Bergwerks, der sog. Bruchstollen, war ein Besucher kollabiert. Darüber hinaus war auch der Aufzug ausgefallen, so dass ein Zugang für die Einsatzkräfte nur über die Treppe möglich war.

Eine besondere Herausforderung war vor allem die Kommunikation. Daher mussten verschiedene Posten aufgestellt werden, die die Kommunikation nach „oben“ sicher stellten. So konnte der Einsatzleitung jederzeit ein Lagebericht mitgeteilt werden. Die Funkgeräte der Feuerwehr, egal ob analog oder digital, stoßen unter Tage schnell an ihre Grenzen.

Zwei Trupps konnten die Person mit Hilfe der betreuenden Bergleute in einer bereitgestellten Schleifkorbtrage fixieren und zum Transport vorbereiten. In der Grube mussten zunächst ein paar Hindernisse überwunden werden. Mit Seilen und viel Muskelkraft wurde aber auch diese zügig überwunden. Da ein Transport über die Treppenanlage sehr zeitintensiv ist, wurde ein Weg in Richtung Dillstollen gewählt, der in Höhe des Linsenberges endet.Über diesen fast ein Kilometer langen und schnurgeraden Stollen, musste die Person nach draußen getragen werden. Dieses Unterfangen verlangte den Einsatzkräften einiges ab, schließlich wiegt so eine Übungspuppe ca. 70 kg. Um diese Strecke trotzdem bewältigen zu können, wechselten sich die tragenden Kräfte regelmäßig ab.

Bis zur Eröffnung des Besucherbergwerks werden sicherlich noch einige Übungen folgen, in die auch Spezialkräfte aus dem Lahn-Dill und anderen Landkreisen eingebunden werden. Die Erkenntnisse aus dieser Übung und den vorausgegangenen Begehungen haben aber jetzt schon wertvolle Erkenntnisse gebracht, die der Betreiberverein in das zu erstellende Rettungskonzept einfließen lassen kann. Die Feuerwehr profitiert hier natürlich auch, da sie das Grubengelände durch die Übungen und Begehungen kennenlernen und sich so auf evtl. Notfälle bereits frühzeitig einstellen kann