Über die Wetzlarer Innenstadt:

Mit etwas mehr als 33.000 Einwohnern ist die Innenstadt das größte Einsatzgebiet der Stadt Wetzlar und ist geprägt durch Wohn- und Gewerbegebiete, einer historischen Altstadt, diverse große Einkaufzentren sowie historische Sehenswürdigkeiten.

Über das Einsatzgebiet der Innenstadt-Feuerwehr

Wie bei der Wache 2 in Niedergirmes oder Wache 3 in Büblingshausen hat sich die interne Bezeichnung „Feuerwache 1“ für die Feuerwehr aus der Innenstadt erhalten. Das Einsatzgebiet weist eine vielfältige Struktur auf. Die meisten Menschen denken sofort an die wunderschöne Altstadt mit ihren kleinen Gassen und historischen Marktplätzen. Genau hier liegt eine besondere Herausforderung für die Feuerwehr. Durch die enge Bebauung wurde leider durch mehrere Brände in der Vergangenheit bewiesen, wie schnell sich ein Feuer hier ausbreiten kann.

Jedoch gehören auch größere Wohn- und Industrieviertel, wie beispielsweise im Westend, der Neustadt oder in Dalheim zu dem Einsatzgebiet der Feuerwache 1. Bedingt durch die Tatsache, dass mehrere Sonderfahrzeuge (Fahrzeuge mit spezieller Beladung und Funktion) durch die Kameradinnen und Kameraden der Innenstadt besetzt werden, ist das Einsatzgebiet jedoch fast so weitläufig wie die Stadtgrenzen selbst.

Ebenfalls zu dem Einsatzgebiet der Innenstadt zählt die Lahn als Bundeswasserstraße. Für die Herausforderungen von Einsätzen auf dem Wasser ist eine gute Ausrüstung in Form von Booten und spezielle Schulungen unabdingbar. Besondere Ausrüstung benötigt man auch bei Einsätzen auf der B49 und A45.

Insgesamt ist das Einsatzspektrum der Feuerwache 1 so bunt und abwechslungsreich wie der Stadtteil, den sie schützt. Auch deshalb genießt die Aus-und Weiterbildung einen hohen Stellenwert innerhalb der Mannschaft. Auch die Kameradschaft spielt eine wichtige Rolle. Jeder muss sich aufeinander verlassen können.

Über die Geschichte der Innenstadt-Feuerwehr

Mehrere Brände in Wetzlar mit verheerenden Schäden waren für eine Gruppe beherzter Männer Anlass, im Jahre 1863 die Freiwillige Feuerwehr zu gründen. In den vergangenen Jahrhunderten gab es eine Vielzahl von Brandkatastrophen in der Stadt. Überliefert ist ein Brand vom 10. August 1334. Damals muss ein großes Feuer gewütet haben, denn die Stadt Wetzlar wurde für zehn Jahre von allen Steuern befreit.

1561 schlug ein Blitz in das spitze Holzdach des Domturmes, so dass es vollständig abbrannte. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau der heute noch erhaltenen barocken Turmhaube begonnen. Sie beherbergte von da an eine Wohnung für den städtischen Turmwächter, der den Feuerbeobachtungsdienst ausübte. Ein Brand im Hospital war der Auslöser für die Aufstellung einer städtischen Feuerlöschordnung im Jahre 1670.

Schon wenige Jahre später verwüstete ein Großfeuer 70 Gebäude in der Reichsstadt. Das letzte schwere Brandunglück, das Wetzlar als Reichsstadt traf, ereignete sich im Jahre 1779. Hierbei wurden 20 Gebäude vernichtet. Hessische Soldaten eilten zur Hilfe herbei. Ein Brand im Jahre 1860, bei dem neun Wohnhäuser, Scheunen, Ställe und ein Magazin vernichtet wurden, war dann der Anlass zu Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Ein Vorstand des Turnvereins rief seine Mitglieder zur Mitarbeit bei der Feuerwehr auf. 1932 kaufte die Stadt die erste 800-Liter-Motorspritze, die zweite folgte 1934. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein LF 25 und eine Drehleiter mit 32 Metern Steighöhe in Dienst gestellt. Beide Fahrzeuge waren bis in die 50er Jahre im Einsatz. Zwei große, 18 mittlere und 32 kleine Brände erlebte Wetzlar im Zweiten Weltkrieg.

Am 31. März 1952 bestand die Feuerwehr Wetzlar aus vier Löschzügen, die sich auf das gesamte Stadtgebiet verteilten. Sie waren laut Verwaltungsbericht wie folgt untergebracht: erster und zweiter Zug Feuerwehrdepot Schillerplatz, dritter Zug Feuerwehrdepot Niedergirmes, vierter. Zug Feuerwehrdepot Büblingshausen. Ein Feuer im Jahre 1970 veränderte dann nochmals das Bild der Innenstadt. Das historische „Goldene Roß” brannte ab. Das Gebäude konnte nicht mehr gerettet werden.

Die Organisation der Freiwilligen Feuerwehr in Wetzlar wurde immer wieder den geänderten Gegebenheiten angepasst. Man gründete 1974 die Jugendfeuerwehr und erließ eine neue Feuerwehrsatzung. Darin hieß es in § 2: „Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wetzlar sind als öffentliche Feuerwehren (…) städtische Einrichtungen (…). Sie führen die Bezeichnung: Freiwillige Feuerwehr Wetzlar und sind selbstständige Feuerwehren unter der Gesamtleitung des Stadtbrandinspektors.“

Im Jahr 2005 wurde auch bei der Feuerwehr Wetzlar als letzte Feuerwehr in einer Sonderstatusstadt in Hessen die Struktur entscheidend verändert. Seit diesem Zeitpunkt handelt es sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Wetzlar um eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften und einer hauptamtlichen Leitung der Feuerwehr.

Heute gilt die Satzung vom 07.06.2006. Die Einteilung in drei Feuerwachen ist geblieben. Der Leiter der Feuerwehr ist der Gesamtleiter aller Feuerwehren in der Stadt Wetzlar. Die einzelnen Einsatzabteilungen wählen sich jedoch eigene Wehrführer. Die Aufgaben von damals sind auch heute noch die selben. Die Feuerwehr in Wetzlar sorgt an 365 Tagen im Jahr für Ihre Sicherheit.

Adresse:

Feuerwehr Wetzlar – Innenstadt
Ludwig-Erk-Straße 7
35578 Wetzlar

Wehrführung:

Claudia Meyer
Matthias Golletz
Manuel Rompf

Dienstzeiten:

Freitags ab 20:00 Uhr

Steckbrief:

Einsätze pro Jahr: ca. 300
Einsatzkräfte: 52