Am vergangenen Freitag übten die Stadtteilwehren Blasbach, Hermannstein, Naunheim und Niedergirmes den Ernstfall auf dem Gelände der Grube Malapertus. Das Bergwerk mit dem markanten Förderturm wird von einem sehr engagierten Förderverein betreut und in Stand gehalten. Es werden nahezu an jedem Wochenende Arbeiten unter Tage ausgeführt, so dass sich auch das Übungsszenario nicht an der Oberfläche abspielte. Angenommen wurde, dass es zu einem Brandereignis unter Tage gekommen ist und mindestens 3 Personen der Rückweg aus dem Bergwerk nicht mehr möglich war. In Summe „fuhren“ 5 Trupps unter Atemschutz in das Bergwerk ein um das Feuer zu löschen und nach den Verletzten zu suchen. Der Bergmännische Begriff des „einfahrens“ ist hier aber in keiner Weise wörtlich zu nehmen. Trennte doch der tiefste Bereich des Übungsortes und das Tageslicht ungefähr 200 Treppenstufen. Hierbei wurden die Einsatzkräfte mit vielen Besonderheiten konfrontiert. Der Funk funktioniert unter Tage nur über kurze Strecken, die Überwindung des Höhenunterschiedes über die Treppe und das ungewohnte Terrain waren dabei nur einige. Gerade für die Trupps unter Atemschutz war es eine körperliche Höchstleistung. Nachdem das angenommene Feuer gelöscht und der Rauch abgezogen war, konnten die drei vermissten Personen nach draussen begleitet werden. Eine Person war dabei nicht mehr in der Lage die Treppe zu nutzen. Sie musste getragen werden.

Auch wenn ein Brand unter Tage sehr unwahrscheinlich ist, konnten durch die Übung viele Erkenntnisse gewonnen werden, die in unsere Einsatzplanung Einzug halten werden.

Der Vorsitzende des Fördervereins Nils Müller, ging bei einer kurzen Führung auf die Besonderheiten der Anlage ein und bedankte sich bei den Teilnehmern.

Bei Bratwurst und kalten Getränken konnte die verbrauchte Energie wieder aufgefüllt werden, so dass nach über 4 Stunden die größte Übung der eingesetzten Wehren seit Corona beendet werden konnte.