„Über dreieinhalb Jahre arbeiteten insgesamt 10 Kommunen gemeinsam in der Arbeitsgemeinschaft Atemschutzpool“, berichtete Erwin Strunk, Amtsleiter vom Amt für Brandschutz der Stadt Wetzlar, bei der Übergabe der neuen Atemschutztechnik. „Die neue Überdrucktechnik entspricht den aktuellen Standards“.
Teilnehmer des Atemschutzpools sind die Kommunen Aßlar, Bischoffen, Ehringshausen, Hohenahr, Hüttenberg, Lahnau, Leun, Schöffengrund, Solms und Wetzlar.
Bisher wurden sogenannte „Normaldruckgeräte“ verwendet, die teils über 20 Jahre im Einsatzdienst verwendet wurden. Für diese Ausführung stellen die Hersteller in den nächsten Jahren die Ersatzteilversorgung ein. Neben dem Alter der Geräte ist dies ein weiterer Grund für die Umstellung auf die neuere Überdruckgerätetechnik.
Für die Atemschutzgeräteträger ergibt sich durch die Umstellung ein deutlicher Gewichtsvorteil durch die Verwendung von leichteren CFK-Flaschen.
Für die 10 Kommunen wurden 450 Geräte nebst Zubehör beschafft. Durch das Verfahren konnten gegenüber vergleichbaren Beschaffungen rund 40% der geplanten Kosten eingespart werden. Dies dürfte die Gemeindevorstände angesichts leerer Kassen freuen.
Die Feuerwehr der Stadt Wetzlar hat die Projektleitung für diese Maßnahme und die europaweit auszuschreibende Beschaffung übernommen. Die Ausschreibung und der Kontakt mit den entsprechenden Herstellern wurden zentral koordiniert.
Die Gerätschaften werden zentral für alle teilnehmenden Kommunen in der Wetzlarer Atemschutzwerkstatt gewartet.
Es war für die Mitarbeiter im Amt eine große Herausforderung, denn zeitgleich musste der Umzug der Feuerwehr abgewickelt werden. Hinzu kamen die Waldbrände im Lahn-Dill-Kreis und den damit verbundenen Aufwand in den Werkstätten. Für die Vorbereitung zur Umsetzung des Projektes wurden alleine in der Atemschutzwerkstatt für die Kennzeichnung, Registrierung und einer Eingangsprüfung rund 380 Stunden aufgebracht. Weitere 245 Stunden kamen für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft nach der Einweisung der Kräfte in die neue Technik und erste Übungen hinzu.
Bisher war für die Abholung der gewarteten Geräte immer eine zweite Fahrt notwendig und das Einsatzfahrzeug war in der Zwischenzeit nur bedingt einsatzbereit. Das gehört ab sofort der Vergangenheit an. Mit der Umsetzung des Atemschutzpools können die Feuerwehren, die benutzen Geräte künftig rund um die Uhr abgeben und die Fahrzeuge sofort mit gewarteten Geräten bestücken.
Aufgrund der interkommunalen Zusammenarbeit der 10 Kommunen, verbunden mit dem dauerhaften Einsparpotential und dem sehr günstigen Einkauf sieht Strunk die Chance, dass das Projekt vom Land Hessen mit Fördermitteln unterstützt wird. Auf jeden Fall wird von den teilnehmenden Kommunen ein Antrag gestellt.
Für die neue Atemschutztechnik wurden Multiplikatoren geschult, so dass in kürzester Zeit eine Umstellung in allen Kommunen abgeschlossen werden konnte.
Am Tag der Übergabe erfolgte für alle Atemschutzbeauftragten der Kommunen ein Workshop, um die Abläufe im neu geschaffenen Atemschutzpool vorzustellen.
In Wetzlar wird zukünftig ein „Rund-um-Service“ mit dem Atemschutzpool für die teilnehmenden Kommunen, sowie für die Geräte der Atemschutzstrecke befinden, die von der Feuerwehr Wetzlar im Auftrag des Lahn-Dill-Kreises betrieben wird, durchgeführt.